Noch einmal lange schlafen und den Tag ganz gemütlich beginnen, das war der Plan für den gestrigen Tag. Mit dem Wissen, dass unsere Safaritour Frühaufsteher aus uns machen würde, hielten wir das Programm für diesen Tag bewußt sparsam. Wir waren lediglich am späten Nachmittag verplant. Meikes Chef Mark hatte eine Bootstour auf dem Victoriasee organisiert, anschliessend wollte uns Semwezi zu einem – wie er sagte – „Restaurant mit Tanz und Musik“ – führen. Endlich also afrikanisches Essen für unsere kulinarischen Entdeckungsreisenden (Christoph und Lukas).
Zunächst verlief auch alles nach Plan. Wir frühstückten von zwölf bis zwei, anschliessend wurde gelesen, ein bisschen gepackt und „gechillt“ – alles auf der gemütlichen Terrasse unseres Hotels.


Während wir dort saßen, konnten wir beeindruckt beobachten, wie ein junger Mann durch die Bäume kletterte, um dort umfangreiche „Baumpflegearbeiten“ durchzuführen. Genauer gesagt, sollte er für eine gerade entstehende Terrasse, einen Baum weitgehend entfernen und das tat er auch. Kurzzeitig sorgte ein heruntergefallener Ast für Aufregung, da dieser ein Stromkabel getroffen hatte und es kräftig blitzte.
Artistisch war das, was der junge Mann zu bieten hatte, eine glatte Eins, wenn auch nichts für schwache Nerven.

Der Nachmittag nahm dann allerdings eine etwas andere Wendung, denn auch in Uganda gibt es Sturm und Platzregen. Und eben ein solcher zog auf, kurz bevor wir mit dem Sammeltaxi (Matatu) von Mark abgeholt wurden. Nach einem kurzen Telefonat war klar: heute findet keine Bootsfahrt statt. Da ich bekanntermaßen leicht seekrank werde, war ich über die Absage alles andere als traurig.
Die dazugewonnene Zeit haben nutzten wir erneut an der Bar und zum Chillen, bevor wir – bereits gegen 5 – zum Essen aufbrachen. Nach etwa einer Stunde waren wir zumindest bei Semwesi, dem Ugander, der uns bereits am Tag zuvor die Stadt gezeigt hatte.

Eine weitere Dreiviertelstunde später, nach einigen Irrfahrten durch Kampalas bessere Wohngegenden, wo die Lehmstrassen nach dem Regen ebenfalls aufgeweicht und teilweise unpassierbar waren, erreichten wir unser Ziel – das Ndere – Center. Ein Kulturzentrum, auf das manches Land der „ersten Welt“ stolz wäre.

Fast drei Stunden lang wurden wir verwöhnt, verzaubert, begeistert, überrascht, beeindruckt von Tänzen und Gesängen der unterschiedlichen Stämme Ugandas. Das ganze angereichert mit all den Instrumenten, die wir schon im Center erleben konnten und einigen – insbesondere Trommeln – mehr.
Dazu gab es ein Barbecue, das zumindest teilweise ugandisch anmutete. Endlich konnten wir das Nationalgericht Matoke probieren – ein Kochbananenbrei mit rosaner Erdnusssoße. Kann man gut essen, wird aber sicher nicht meine neue Leibspeise.
Mal wieder gilt, dass man die Energie dieser Aufführung, die übrigens auch von sehr vielen Ugandern besucht wurde, mit Photos nicht ausdrücken kann, aber vielleicht macht es denen, die es sehen und lesen, ein bisschen Lust darauf, dieses Land näher kennenzulernen.
Ob ich es heute Abend noch schaffe, vom heutigen Tag zu berichten, weiss ich noch nicht. unsere Lodge hat lediglich Solarstrom auf den Zimmern, Elektrogeräte können nur an der Bar geladen werden und ich muss früh ins Bett. Um 6:20 beginnt unsere erste richtige Tierbeobachtungsfahrt. Nur schon kurz vorab:
Wir haben heute schon Nashörner gesehen, Paviane, irgendwelche anderen Affen, Warzenschweine, verschiedene Vögel und – hahaha – die Präsidentenlimousine! Es ist fürchterlich spannend und gibt viel zu berichten.
Und während ich dies bei Handylampe auf der Terrasse der Lodge schreibe, grunzt direkt unter mir im Nil eine ganze Horde von Nilpferden!!!! GROSSARTIG!!!!