Neuseeland 2019 – zurück an die Ostküste und zu den Schotten

Zugegeben, da waren gestern doch noch einige blöde Wolken vor dem Mount Cook! Das dachte sich anscheinend auch der Berg selbst und wollte uns nicht fahren lassen, ohne sich noch einmal in voller Schönheit zu präsentieren!

Unser Ziel ist heute die ehemals schottische Siedlung Dunedin, doch davor wollen wir noch einen kurzen Abstecher zum größten Gletscher des Landes machen, zum Tasman Gletscher.

Die Wanderung an den See zu seinen Füßen ist kurz und steil, also genau das richtige gleich nach dem Frühstück und für meinen Schrittzähler. 🙂

Noch deutlicher sichtbar als im Hooker Valley, werden an diesem Gletscher die dramatischen Klimaveränderungen. Innerhalb weniger Jahre ist soviel Eis verloren gegangen, dass man sich ernsthaft fragt, ob man den Gletscher bei einem weiteren Besuch noch wiedererkennen würde. Noch vor wenigen Jahrzehnten hatte die eisige Zunge drei kleine Seen mit gletscherblauem Wasser versorgt, das über die Bergkante lief, heute erreicht der Gletscher die „Blue Lakes“ nicht mehr. Sie sind deshalb nur noch mit – grünem – Regenwasser gefüllt

Und so verlassen wir die wunderschönen „Southern Alps“ auch nachdenklich und in der Hoffnung, dass diese so beeindruckende Landschaft irgendwie überlebt.

Der Lake Pukaki, den wir auf den Hinfahrt nur im Nieselregen kennenlernen konnten, strahlt heute türkisblau. Eine unglaubliche Farbkombinationen: Der blaue Himmel, die kräftig grüne hügelige Landschaft und mittendrin dieses Türkis!

Den echten Farbflash gibt es jedoch wenig später. Denn mitten in der Hochebene wird auf einem riesigen Feld Lavendel angebaut. Den unvergleichlichen Duft hat man schon in der Nase, bevor man die Plantage erreicht.

Wir machen dort einen kurzen Zwischenstopp, eigentlich um Kaffee zu trinken, aber die kleine Bude verkauft nur Tees und Eis (alles natürlich mit Lavendel) und jeden Menge Lavendelprodukte. Nur genau das nicht, was ich gerne gekauft hätte, nämlich das klassische Lavendelsäckchen. Völlig egal – das Schönste ist eh der Blick über das knallig violette Feld voller „Alpine Lavender“

Die anschließende Fahrt auf der Küstenstraße ist wenig aufregend. Ein Dorf nach dem anderen, dazwischen immer wieder große Weiden mit wahlweise Unmengen von Schafen oder Unmengen von Rindern, ab und zu mal ein paar Pferden.

Unseren nächsten Zwischenstopp machen wir in Oamaru. Man sieht noch, dass die kleine Hafenstadt früher mal eine reiche Stadt gewesen sein muss. Es gibt so etwas wie eine historische Altstadt mit diversen gut erhaltenen neoklassizistischen Gebäuden. Das ganze kombiniert mit unzähligen kleinen und ungewöhnlichen Läden, die in den alten Lagerhallen am Hafen eingezogen sind und neben Schnickschnack und Antiquitäten alles mögliche an Kunsthandwerk und Handwerkskunst verkaufen.

Außerdem verfügt diese Stadt über ein „Steampunk“-Museum. Ich wusste bisher nicht mal, dass es „Steampunk“ gibt. Google sei Dank ist diese Wissenlücke nun geschlossen und einmal im Jahr treffen sich in Oamaru Steampunk-Freaks aus aller Welt. Was die dann dort genau machen, habe ich allerdings noch nicht verstanden.

Wir essen eine Kleinigkeit am Hafen, bummeln eine Weile durch die wenigen Straßen und über den Pier und freuen uns dort im Wasser einen der hier ansässigen Meeressäuger zu entdecken (ob es ein Seehund, eine Robbe oder ein Seelöwe ist, wissen wir nicht. Noch können wir die „Viecher“ nicht auseinanderhalten), bevor wir unsere Fahrt nach Dunedin fortsetzen.

Letzte Zwischenstation an diesem Tag ist ein weiterer Strand auf der Moeraki – Halbinsel. Dieser ist berühmt geworden Dank einiger Steine, denen die Maori und inzwischen sicherlich auch viele Esotheriker große Bedeutung beimessen. Sie sind etwa 65 Mio. Jahre alt und haben sich aufgrund eines komplizierten mineralischen Prozesses komplett rundgeformt. Und so liegen sie bis heute am Strand, wenn auch an einigen bereits der Zahn der Zeit genagt hat.

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