Neuseeland 2019 – Man kann auch mal nichts tun im Urlaub…..

Und deshalb wird dieser Blogeintrag auch kürzer ausfallen.

Wir verlassen Curio Bay einen Tag früher als geplant, auch wenn wir noch keine Delphine gesehen haben. Es regnet Bindfäden und Nichts sieht danach aus, dass es besser werden könnte. Und so entscheiden wir uns dass Southland zu verlassen und schon heute ins Fiordland zu fahren. Dort wollen wir in zwei Tagen ein Boot besteigen.

Über viele Kilometer begleitet uns der Regen. Die grünen Wiesen und ockerfarbenen Hügel verschwimmen hinter einem grauen Schleier. Bei diesem Wetter ist selbst in Neuseeland – zumindest hier an der Südküste – langweilig.

Mal wieder begegnen uns gigantische Schafsherden und ich frage mich, was ein neuseeländischen Bio-Schaf wohl von einem normalen Schaf unterscheiden mag. Mehr Bio als hier das ganze Jahr über auf irgendwelchen nicht bearbeiteten Hügeln herumzustehen und zu fressen, was die Natur so hergibt, geht doch eigentlich nicht. Ich habe aber noch nie irgendwo Bio-Lamm aus Neuseeland angeboten bekommen.

Und wen das Wetter schon so bescheiden ist, kann man ja auch mal ein bisschen meckern, denn in einem haben die Neuseeländer wirklich noch Verbesserungsbedarf: Wen. Man in Europa, oder auch in den USA der Kanada über Land fährt, begegnen einem immer wieder wunderschöne Gehöfte. Gebäude, bei denen selbst eingefleischte Städter davon träumen, irgendwann auf dem Land zu leben. Und wenn man an Küsten oder Seen kommt, stehen dort zauberhafte kleine Ferienhäuser oder prachtvollen Villen, die ebenfalls die Sehnsucht hervorrufen, mal in so einem Traumhaus leben zu dürfen. Das ist in Neuseeland anders. Wenn man hier über Land fährt hat man architektonisch die Wahl zwischen langweilig, geschmacklos oder baufällig. Ich habe wirklich noch nicht ein Haus entdeckt, bei dem ich gesagt hätte: „Wow, hier könnte ich mir vorstellen zu leben!“. Keine Ahnung, warum dies den Kiwis anscheinend nicht wichtig ist.

Hörbuchhörend fressen wir Kilometer. Erst als die ersten Ausläufer des Fiordlands sichtbar werden, reißt der Himmel ein wenig auf und wir entschließen uns zu einem kurzen Zwischenstopp am Orepuki-Beach. Ein Strand soweit das Auge reicht, dahinter die ersten hohen Berge. Es sieht aus als hätte man Österreich an die dänische Küste verlegt. Auch hier soll es Hector-Delphine geben, wir sehen sie leider auch heute nicht.

Auf einem Schild werden die besonderen Vorzüge der Region beschrieben und wir sehen mal wieder wie unterschiedlich die Massstäbe sein können. Denn im Schlusssatz des Textes ist von „Hunderten von Besuchern jährlich“ die Rede. Doch so viele :-)))))

Unser Ziel heute heisst Te Anau. Dieser Ort am Manapouri Lake ist Ausgangspunkt unseres Zwei-Tages-Bootstrips. Und vielleicht hat Christoph dort endlich mal in Chance die Angel ins Wasser zu werfen.

Als wir dort ankommen scheint sogar die Sonne und wir unternehmen einen Bummel durch die Stadt, erledigen notwendige Einkäufe und entscheiden uns für eins der vielen Restaurants fürs Abendessen.

Das schwerwiegendste Ereignis dieses Tages ist jedoch die Erkenntnis, dass unser Wohnmobil ein Problem hat. Unter dem Frischwassertank ist ein Schlauchanschluss gebrochen. Alles was wir an Wasser einfüllen, läuft direkt auf die Wiese des Campingplatzes. Ein Anruf bei der Hotline unseres Vermieters verspricht Abhilfe am kommenden Tag.

Der kommende Tag beginnt wie der letzte, es schüttet aus Kübeln. Während Christoph den kurzen Versuch macht, Angeln zu gehen, dann aber schnell aufgibt, als er feststellt, dass der See auf unserer Seite nur knietief ist, bleibe ich einfach mit meinem Buch im Bett, und das eigentlich den ganzen Tag. Ein wunderbar fauler Urlaubstag, nur blöd, dass sich die Wohnmobilfirma bis abends nicht gemeldet hat, nachdem ich am Morgen noch einmal nachgehakt hatte und einen Rückruf versprochen bekommen hatte.

Die größte Aktivität dieses Tages ist das kurze Packen für unseren Overnight-Bootstrip.

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