Es geht zurück an die Küste. unser Ziel ist heute Whakatane an der Bay of Plenty. Dort wollen wir morgen mit dem Hubschrauber nach White Island fliegen, einem noch aktiven Vulkan, 50 Kilometer vor der Küste.
Das Thema Geothermie und Vulkane ist auf unserem Weg allgegenwärtig. Unsere erste Kafeepause machen wir am Lake Taupo, Neuseelands größtem See und natürlich das Ergebnis eines gigantischen Vulkanausbruchs.

Gleich hinter Taupo folgen mehrere geothermische Gebiete, die unterschiedlich genutzt werden. Eines wird sehr erfolgreich zur Energiegewinnung eingesetzt. Seit den 50er Jahren liefert es 5% des neuseeländischen Stroms. Die Kraftwerksanlage kann man auch besichtigen, das sparen wir uns aber, wir sind zur Zeit einfach mehr auf dem Naturtrip :-)).

Stattdessen machen wir einen kurzen Abstecher zu den Huka Falls. Diese sind deshalb beeindruckend, weil hier der Waikato River durch einen ziemlich engen Canyon muss, bevor er sich in ein breites Becken ergießt. Das macht ordentlich Lärm und sieht wirklich schön aus.
Aber natürlich wollen auch wir unbedingt noch mindestes eines der Thermalgebiete besuchen. Christoph war schon als Kind von allem rund ums Thema Vulkane begeistert und dies hat sich bis heute auch nur unwesentlich gelegt.
Wir entscheiden uns für Orakei Korako, das ist zwar nicht das größte, soll aber besonders schön und nicht so überlaufen sein.
Schon die Fahrt dorthin ist ein Vergnügen, denn kaum hat man den Highway verlassen, windet sich eine schmale Strasse rund um eine Landschaft aus kegelförmigen Hügeln, an dessen Hängen sehr klettertaugliche Rindviecher wiederkäuend nach Nahrung suchen. Hier sieht es so aus, wie wenn ein Kind eine Landschaft mit Bergen malen würde: runde Kegel und schwarz-weisse Kühe.
Orakei Korao besteht eigentlich nur aus einem Parkplatz und einem kleinen Besucherzentrum mit Cafe, Terrasse und Souvenirshop. Davor ein Bootssteg und ein still ruhender, für hiesige Verhältnisse, kleiner See. Ein älterer, sehr sehr dicker Maori schippert uns mit der kleinen Besucherfähre über den See.

Schon bei unserer Ankunft auf der anderen Seite blubbert und zischt es kräftig. Direkt vor uns fliessen dampfende heiße Rinnsale über eine gelb und orange eingefärbte Steinfläche in den See.
Auf einem Bohlenweg wird man durch das geothermische Gebiet geleitet. Etwa anderthalb Stunden soll der Rundgang dauern.

Überall blubbert, stinkt und dampft es. mal aus gelblichen Wasserlöchen, mal aus Schlammpools. man darf wirklich nicht so genau darüber nachdenken, dass hier, direkt unter einem, die Erde sehr aktiv ist. Wenn man das ausblendet, ist es wunderschön. Wenn man vom Geruch absieht, denn diese Schwefeldämpfe erinnern wirklich an faule Eier.





Nicht nur optisch ist dieses Fleckchen Erde beeindruckend, hier klingt die Natur auch besonders. Fast so, als hätten alle Köche überhastet ihre Großküche verlassen ohne ihre Herde auszustellen.
Es blubbert in den unterschiedlichsten Höhenlagen, manchmal klingt es als würde leise ein Kessel pfeifen, an anderen Ecken kommt einfach ein Rauschen aus der dampfenden Tiefe, oder es zischt wie ein Schnellkochtopf und aus den Schlammlöchern sprotzt es, wie wenn Griesbrei anfängt zu kochen. Und das alles auch bei Temperaturen, wie in einer betriebsamen Großküche.
Nach knapp zwei Stunden lassen wir uns von dem dicken Fährmann zurückfahren und treten die Weiterreise ans Meer an. In Ohope Beach haben wir uns einen freien Stellplatz herausgesucht, der direkt am Strand liegen soll. Noch bevor wir ihn erreichen, entdecken wir, dass im Ort heute ein „Wild Food Festival“ stattfindet. Wir schlendern noch kurz über die Wiese, wo das Ganze stattfindet, stellen aber schnell fest, dass wir zu spät dran sind. Lediglich ein vietnamesischer Stand hat noch genau eine Portion Hühnchen-Curry. Die nehmen wir mit, um sie später als Appetizer zu verspeisen.
Der Stellplatz hält, was er verspricht. Wir sind zwar nicht die Einzigen, finden aber noch einen Platz und geniessen den lauen Sommerabend.
Als es schon dunkel ist, kommt ein sehr höflicher Mann indischer Abstammung vorbei. Er ist im Auftrag der Gemeinde unterwegs und schaut nach dem Rechten. Ganz freundlich weist er uns darauf hin, dass wir mit den Vorderreifen auf dem Gras stehen würden und auch an anderen Fahrzeugen hat er das ein oder andere Kleine zu bemängeln. Also startet er eine große Umparkaktion. Am Ende stehen alle korrekt und sind zufrieden, ebenso wie der Herr von der Verwaltung, der wieder von dannen zieht.
Halb fünf aufstehen, um 5:25 Uhr den Bus besteigen – das ist normalerweise nicht meine Art Urlaub zu machen. Heute aber muss es ein, denn wir wollen diese Wanderung unbedingt machen. 19,5 Kilometer, die in den Reiseführern als eine der schönsten, wenn nicht DIE schönste Ein-Tages-Gebirgswanderung der Welt beschrieben werden. Überall wird man gewarnt, dass diese Tour nicht zu unterschätzen sei, dass man ohne passende Kleidung und Schuhe nicht losgehen sollte und auch unser Busfahrer nimmt nur Wanderer mit ordentlicher Regenjacke mit. Im Bus erfahren wir und etwa 15 andere unausgeschlafene Touristen, dass es am Morgen etwas regnen könnte, anschließend solle es aber, wie in den letzten Tagen auch, aufreißen und sehr warm werden. deshalb der frühe Start, damit man 1. nicht in großen Horden unterwegs ist und 2. das wärmste Stück der Strecke, weil dort das Lavagestein besonders die Hitze reflektiert, vor der Mittagszeit hinter sich hat
Bei unserer Ankunft am Startpunkt ist es noch immer dunkel, Unser Grüppchen macht sich auf den Weg. Erst geht es eine Weile geradeaus, während es langsam heller wird. Am ersten Anstieg kann man das was uns umgibt bereits als Morgendämmerung bezeichnen, auf einen schönen Sonnenaufgang sollten wir aber nicht hoffen, denn wir laufen durch dicke Nebelfelder. Die Landschaft um uns herum – soweit wir sie im Nebel erkennen können, ähnelt einer Mondlandschaft. Links und rechts die Berge, um uns herum Geröll und erkaltete Lavaströme.
Einmal geht mir kurz durch den Kopf, dass dies eine AKTIVE Vulkanlandschaft ist, die lediglich ruht und jederzeit ausbrechen könnte. Ich verwerfe den Gedanken schnell wieder und konzentriere mich lieber wieder aufs Wandern.

Die ersten zwei Drittel über einen befestigten Weg, mal Holzsteg, mal Holztreppe, sind geschafft. Mit dem letzten Drittel tun wir uns schwerer. Jetzt muss ein bisschen geklettert werden. Absolut machbar, aber für uns, die wir weder in Kletterübung noch im besten Konditionszustand unterwegs sind, ein anstrengendes Unterfangen. Auf dem Kraterrand des Red Crater ist es windig und kalt noch dazu. Und leider bekommen wir auch vorerst von diesem schönsten Vulkankrater nichts zu sehen, denn auch er versteckt sich im Nebel. Nun geht es noch einmal ein Stück hoch, diesmal sind es vor allem Treppen, die wir langsam, aber beharrlich hochstiefeln, bei 150 Stufen habe ich aufgehört zu zählen. Wir sind uns einig, dass wir Treppen steigen noch blöder und anstrengender finden als klettern, weil sie uns den Lauf-Rhythmus vorgeben.
Oben angekommen, reißt der Himmel ein erstes Mal vorübergehend ein bißchen auf und gibt den Blick frei auf den Red Crater mit seinen bizarren Gesteinsformationen. An einer Seite wirkt es, als sei im Krater eine Schlucht eingestürzt. Schade, dass wir keinen Vulkanologen kennen, der uns erklären kann, was da passiert ist. Es geht weiter über eine weites, grauweißes Plateau. So in etwa stelle ich mir einen Spaziergang auf dem Mond vor, nur dass hier wenigsten ein paar genügsame Moose wachsen und sogar vereinzelte kleine Blümchen. Wir legen unsere erste kleine Pause ein, schliesslich haben wir noch nichts gefrühstückt und vielleicht reißt es ja weiter auf während wir warten. Gestärkt, aber noch immer im Nebel, marschieren wir weiter.
Nachdem wir auch das hinter uns gebracht haben, werden wir kräftig belohnt, oder muss man sagen „reich beschenkt“? Wie auf Kommando verschwindet der Nebel, über uns zeigt sich blauer Himmel und Sonnenschein und vor uns breitet sich eine einfach nur atemberaubend schöne und faszinierende Landschaft aus. Im Vordergrund und nur wenig unter uns, drei, beinahe künstlich wirkende, türkisblaue Seen und rundherum dampft es aus dem Berg. Im Hintergrund ein weiterer großer See. Noch einmal wird mir klar, dass dies ein aktiver Vulkan ist, keiner der regelmässig ausbricht, aber hier brodelt es noch immer unter der Oberfläche.
Mit Blick auf die Emerald Lake legen wir die nächste Pause ein. Anschließend durchqueren wir den größten der Krater. An den unterschiedlichen Farben und Formen des Untergrunds kann man erahnen, welche Massen von Stein und Lava hier in Bewegung waren. Eine große schwarze Fläche im Zentrum der riesigen Caldera wirkt wie eine Verschluss, wie ein Pfropfen, der verhindern soll, dass hier noch einmal Magma austritt.
Nach all diesen Schönheiten der Natur, von denen wir nicht genug bekommen können, haben wir noch ein paar Stunden Zeit das Gesehene zu verarbeiten, denn bis ins Tal sind wir noch einmal gut drei Stunden unterwegs. Das ständige Abwärtslaufen ist irgendwann fast unangenehmer als das Klettern. Mir tun die Zehen und die Ballen weh. Als es auf den letzten sechs Kilometern dann immer wieder auch kurze Streckenabschnitte aufwärts geht, breche ich trotzdem nicht in Jubelschreie aus 🙂

Das letzte Stück der Strecke geht durch eine Art Regenwald, mittendrin fliesst ein rauschender Bach, aber so richtig haben wir dafür heute keinen Blick mehr.
Beim kurzen Frühstück in der Sonne treffen wir ein amerikanisches Paar, die seit fast zwei Jahren im eigenen Boot um die Welt segelt und immer mal zahlende Gäste mitnimmt, ansonsten sind die beiden aber zu zweit unterwegs. Nach einem kurzen Abriss ihrer bisherigen Stationen, schliesst der Mann voller Zerknirschung mit dem Satz „Ihre Zeit sei jetzt leider bald um, schon im September müssten sie zurück sein in Oregon“. Ich bin kein neidischer Mensch, aber ja, mein Mitleid hält sich gleich doppelt in Grenzen. SCHON im September und das nach ZWEI Jahren unterwegs, DAS sind echte Probleme :-)))
Diesmal können wir nicht, wie wir es eigentlich am liebsten machen, eine andere Strecke wählen, weil es schlichtweg keine andere wohnmobiltaugliche Verbindung in den Nordosten gibt. Das macht aber überhaupt nichts, denn bei unserer Rückfahrt herrscht Ebbe und so sieht zumindest die eine Seite der Strasse ganz anders aus als gestern. Wir treffen uns mit Robert auf einen letzten kurzen Kaffee in Collingwood. Das Café ist im ehemaligen Gericht des Örtchens untergebracht und hat, wie so viele der Kneipen und Cafés in Neuseeland einen ganz besonderen Charme. Noch einmal drücken, noch einmal Tschüß und gute Reise wünschen, dann trennen sich unsere Wege – zumindest für die nächsten Monate – endgültig.
Ein Highlight auf der Fahrt ist eine Kaffeebude, die wir auf dem Hinweg nicht gesehen hatten. Als Aufenthaltsraum haben die Betreiber einen Container zum 50er Jahre-Wohnzimmer umgebaut, was so mitten auf dem Land schon wirklich skurril wirkt
Nach gut zwei Stunden erreichen wir am Nachmittag, den Platz den ich zum Übernachten ausgewählt habe und statt eines praktischen Kompromisses ist dieser noch einmal ein echter Leckerbissen vor unserem Verlassen der Südinsel.
Er liegt direkt am Meer in einer ruhigen Bucht. Es gibt einen kleinen Bootssteg von dem aus man angeln kann und dann ist auch noch das Wasser so warm, dass sogar ich darüber nachdenke hineinzugehen (und wer mich kennt, der weiss, dass ich lange nachdenke, bevor ich ein Bad im offenen Gewässer auch nur in Betracht ziehe). Christoph ist nicht zu halten und schon nach wenigen Minuten im Meer, ich ziere mich etwas, dann hole ich aber auch meine Badeklamotten. Anschließend gibt es ein kühles Getränk, während Christoph mir mit einem Stock, einem Haken, einem Schwimmer und einem Stück seiner Schnur eine provisorische Angel bastelt.

Zur Fähre sind es 16 Kilometer. Wir sind rechtzeitig unterwegs, kommen frühzeitig in Picton an und dürfen nach nur kurzer Wartezeit aufs Schiff fahren. Auf der dreistündigen Überfahrt ist besonders die Ausfahrt von Picton durch den Queen Charlotte Sound beeindruckend.


Die vielen kleinen Inseln links und rechts der Fahrrinne erinnern uns beide sehr an die Überfahrt von Victoria nach Vancouver. Christoph gerät sofort ins Schwärmen und sucht sich gleich mehrere Inseln und Grundstücke mit Meeranschluss aus, die er sofort beziehen würde, wenn man ihn nur lässt :-))
Heute ist unser vorletzter Tag auf der Südinsel. Doch bevor wir übermorgen mit der Fähre nach Wellington und auf die Nordinsel fahren, wollen wir noch einmal an die Nordwestspitze. „Farewell Spit“ heisst dieses Fleckchen Erde passenderweise. Die Landzunge selbst ist ein Naturschutzgebiet. Direkt davor wollen wir heute übernachten. Den ersten Abschied gibt es schon heute morgen. Denn unsere und Roberts Wege trennen sich hier. Er will noch in der Gegend bleiben, wir wollen und müssen weiter. Vielleicht treffen wir uns morgen noch kurz auf einen Kaffee, falls sich unsere Wege kreuzen, aber die kurze Zeit der gemeinsamen Reise ist heute vorbei. Wir brechen am Vormittag auf um noch etwas Zeit in der Sonne an unserem Ziel zu haben.
Auf die Tasman Bay folgt die Golden Bay, doch dazwischen liegt mal wieder ein Pass über den Takaka Hill. Der ist zwar nicht hoch, aber die Strasse windet sich in engen Kurven. Die meisten Menschen kommen hierher um den Abel-Tasman-Nationalpark zu besuchen. Bei uns muss dieses Vorhaben bis zum nächsten Mal warten, wenn wir dann auch die Zeit haben, die mehrtägige Wanderung durch den Park zu unternehmen. Kurz vor dem höchsten Punkt des Takaka-Hills legen wir einen Zwischenstopp an der Ngarau-Höhle ein.







Entdeckt wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Engländer, erforscht von Franzosen, Deutschen und Italienern im 20.. Wir kommen gerade rechtzeitig zu einer der Führungen, die immer zur vollen Stunde starten. Ausgerüstet mit einem Blauhelm steigen wir in die Höhle. Sie ist größer als ich gedacht hätte, die Stalagmiten und Stalaktiten sind teilweise sehr schön beleuchtet und unsere Führerin, die spricht wie eine engagierte Grundschullehrerin, versorgt uns mit vielen wissenswerten Informationen. So wurden in der Höhle natürlich auch Knochen entdeckt, unter anderem konnte das Skelett eines Moas rekonstruiert werden.
Diese großen Laufvögel sind ausgestorben, weil die Vorfahren der Maori sie in früheren Zeiten intensiv bejagten, was man ihnen kaum vorwerfen mag, wenn man weiss, dass die Riesenmoas so viel wogen wie 3 – in Worten DREI!!! – Hirsche und somit eine Maorigroßfamilie locker ernährte und sogar noch was übrig blieb für schlechte Zeiten.

Nach dem kurzen Abstecher in die „Unterwelt“ zuckeln wir durch die Dörfchen der Golden Bay und erreichen letztlich am Nachmittag Puponga. Der Ort besteht aus 10 Häusern und einem Campingplatz, alles gelegen zwischen einem Kiesstrand und einem Fluss, der hier ins Meer fliesst.
Wir verbringen den Nachmittag ganz gemütlich. Christoph angelt (wenn auch ohne Beute), ich schreibe ein bißchen. Am frühen Abend brechen wir noch einmal auf, um an die andere Seite der Landspitze zu fahren. Um dort aber noch rechtzeitig an den Strand zu kommen um den Sonnenuntergang zu bewundern, sind wir etwas zu spät dran, kehren deshalb um und beschliessen den Abend an unserem Strand mit einem improvisierten Spaghetti-Pesto-Essen. Leider mal wieder mit allerlei fliegendem Getier, das gerne mitspeisen würde 🙂


Was man nicht alles tut, wenn man Wale sehen möchte. Dann ist auch um 6 Uhr aufstehen kein echtes Problem. Nach einem kurzen Frühstück finden wir uns im Visitor Center von „Whale Watch Kaikoura“ ein. Hier werden wir eingecheckt, erhalten eine kurze Sicherheitseinweisung, dann geht es mit dem Bus zum Hafen, wo unser Schiff wartet.
Alles wirkt extrem professionell organisiert und trotzdem fühlt man sich nicht abgefertigt. Das Whale Watching ist DIE Attraktion von Kaikoura. Es gibt nur ein Unternehmen, das die Bootstouren organisiert und das ist in Maori-Hand. 16 Touren, mit je knapp 50 Passagieren, gehen täglich aufs Meer. Wieder, muss man sagen, denn beim letzten Erdbeben im November 2016 wurde der Hafen fast vollständig zerstört , ausserdem war Kaikoura über die Strasse für einige Zeit nur schlecht zu erreichen. Von all diesen Beschädigungen sieht man heute nur noch wenig, lediglich die umfangreichen Strassenbauarbeiten deuten noch auf die massiven Auswirkungen des Bebens hin.
Das Wetter ist wunderbar, das Meer ist ruhig und mir geht es heute deutlich besser als gestern, also beste Voraussetzungen, dass dieser Trip ein voller Erfolg wird 🙂 Wir müssen nur noch Wale zu Gesicht bekommen, aber unsere Bootscrew verbreitet derart viel Optimismus, dass sich keiner von uns vorstellen kann, keine Wale zu sehen. (Die Whale Watching-Firma zahlt übrigens 80% des Preises zurück, wenn man keine großen Meeressäuger zu Gesicht bekommt, auch die sind sich ihrer Sache also ziemlich sicher).
Dort hält Cpt. Paki sein Hydrophon ins Wasser um die typischen Klicklaute der Wale aufzufangen. Anschließend startet er erneut die Motoren und fährt weiter, allerdings nur für ein paar Minuten. Schon nach kurzer Zeit erspähen wir erst den schwarz glänzenden Rücken eines Pottwals. Dann sehen wir auch die typischen schrägen Sprühfontänen. Schräg deshalb, weil der Pottwal sein Blasloch nicht etwa mittig auf dem Kopf hat, sondern 45 Grad seitlich. warum das so ist, kann uns unser Guide, der ansonsten extrem viel über die Tiere weiss, nicht erklären.
Unser Boot nähert sich dem Tier bis auf ca. 30 Meter. Der Motor verstummt. Stattdessen klacken die Kameras. Pottwale bleiben nur 5-10 Minuten an der Wasseroberfläche, dann tauchen sie für ein bis zwei Stunden(!) wieder ab. Wir beobachten wie der Wal ein- und ausatmet und gelassen seine Bahnen durch den Ozean zieht. Dann macht er seinen Rücken rund, kommt etwas weiter aus dem Wasser heraus und zeigt uns mehr von seinem massigen Körper, bevor er abtaucht. Nicht ohne seine gigantische Schwanzflosse aus dem Wasser zu strecken. Was für ein erhebendes Ereignis.


Während wir alle noch an Deck stehen und uns freuen, das alles erleben zu dürfen, kommt die nächste Durchsage. Direkt vor uns der nächste Pottwal. Gleiches Procedere, wir fahren dichter heran, der Motor wird ausgemacht und wir treiben neben dem mächtigen Tier. Und ich glaube, niemand an Bord hat auch nur eine Sekunde lang Angst. Die ganze Atmosphäre wirkt so friedlich, auch wenn da vor uns ein Riese im Wasser liegt. Wieder atmet der Wal einige Minuten, dann taucht er ab mit einem Winken seiner Schwanzflosse.
Nach etwa zwei Stunden auf dem Wasser geht es zurück in Richtung Hafen. Auf dem Weg machen wir noch Station bei einer großen Gruppe von Schwarzdelphinen. Sie toben um unser Boot herum und haben sichtlich Spaß dabei. In einiger Entfernung vollführen sie wahre Kunststücke, schlagen Saltos in der Luft, drehen Schrauben und vollführen waghalsige Sprünge.
Was sind wir für glückliche Menschen, dass wir all das erleben dürfen!!
An der Strasse auf die Peninsula steht eine kleine Bude zwischen Strand und Strasse. Dort gibt es, frisch vom Grill, mehrere Fischarten und vor allem Hummer, oder, wie die Neuseeländer sagen, „Crayfish“, den man sich selbst aus einer Kühlbox auswählt und zum Grillen über den Tresen gibt. Auch für diese Langusten ist Kaikoura berühmt.
Nördlich von Kaikoura, ebenfalls am Strand soll es einen weiteren Stand geben, der Fisch und Hummer, auch zum Mitnehmen, anbietet. Dort kaufen wir nochmal zwei der leckeren Krustentiere zum Abendessen und Christoph, der sich mit seinen Muscheln ja zurückgehalten hatte, legt mit einer großen Portion „Fish&Chips“ nochmal nach.


Heute wollen wir an die Tasman Bay an der Nordküste der Südinsel. Dort ist auch Robert schon eingetroffen. Wir erreichen unseren Platz am späten Nachmittag. Es ist ein kleiner, privat geführter Campground, auf dem man eigentlich nicht reservieren kann. Da er aber sehr beliebt ist, verteidigt Robert unter Einsatz aller zur Verfügung stehender Mittel unseren Platz und macht sich damit wahrscheinlich bei den hippiesken Mitcampern nicht gerade sehr beliebt. Wir sind ihm dankbar dafür, denn die Lage ist wirklich besonders schön. Wir campen auf einer kleinen Landzunge vor Motueka. Und das bei strahlendem Sonnenschein und inzwischen heißen Temperaturen. Nach einem Bier am Strand zeigen wir noch einmal deutlich, dass wir irgendwie anders sind als unsere Mitcamper. Während vor anderen Autos und Zelten die heutige Baked Beans Dose geöffnet und gewärmt wird, gibt es bei uns Humnmer und – erneut – frische Muscheln. :-))))
Zwei Hummer an einem Tag! Ich geb’s zu, das ist schon fast ein bisschen pervers! Aber so unfassbar lecker!!
Unsere Campingplatzchefin hat recht behalten: die Sonne hat gestern nur ein kurzes Gastspiel gegeben. Heute morgen ist davon nichts, aber auch gar nichts mehr zu sehen. Es ist grau und neblig. Außerdem nieselt es.

Warum diese Felsen im Meer Pancake-Rocks heissen, muss man nicht erklären, spannend ist aber, dass die Geologen bis heute nicht wissen, warum das Gestein hier so bizarre geschichtete Formen gebildet hat.
Fast genauso besonders und schön wie die Stapel selbst, sind die Formen, die durch die Felsabbrüche entstanden sind. Mit etwas Phantasie entdeckt man hier Gesichter, Profile von Tierköpfen und ähnliches.

Schon wieder so ein besonderer Ort, den wir sicher nicht vergessen werden und wie schön, dass es auch Plätze gibt, die sich zwar ständig verändern und trotzdem schon so viele Jahrhunderte überleben konnten.

Kaum sind wir zurück im Auto wird das Wetter noch schlechter. Es regnet auf den nächsten 40 Kilometern in Strömen. Erst als wir abbiegen um durch die Berge zurück in den Osten der Insel zu fahren wird es besser.
Beinahe schlagartig hinter einem Höhenzug kommt die Sonne heraus und es wird warm. Ich kann das alles nicht so richtig geniessen, denn meine Erkältung der letzten Tage ist nicht etwa abgeklungen, sondern hat sich deutlich verstärkt. Heute fühle ich mich richtig krank. Der Hals tut weh, ich huste und mir ist abwechselnd warm und kalt. Christoph bereitet mir deshalb auf dem Beifahrersitz ein richtiges Krankenlager mit dicken Kissen, sodass ich einen Großteil der Fahrt einfach verschlafe.
Er weckt mich nur, wenn es was zu sehen und zu fotografieren gibt.
Ich schlafe eine Stunde auf dem Campingplatz, bevor ich mich mit Christoph aufmache um im Zentrum der kleinen Stadt noch eine Kleinigkeit zu essen. Das Schlafen hat gut getan und so bin ich wieder optimistischer, dass ich morgen mit an Bord gehen kann.
Das Wasser im kleinen, aber rauschenden Bach vor unserem Camper glitzert silbern in der Sonne und es ist warm. Wir frühstücken im T-Shirt, OHNE Fliesspulli – aber leider mit etwa 25 Millionen kleinen stechenden Biestern!!! Christoph macht einen weiteren, erneut erfolglosen Angelversuch, sodass uns wenig hält hier noch länger zu bleiben.
Bis zur Küste fahren wir nur eine gute halbe Stunde, und schon wieder tauchen wir ein in eine völlig andere Welt. Neuseeland zeigt uns das nächste seiner vielen Gesichter. Es ist warm und sonnig, vor uns liegt ein breiter Strand, teils mit Sand, teils mit Kies und wieder diesen altbekannten runden flachen Steinen.
Alle paar Kilometer passieren wir ein weiteres breites Kies-Flussbett, in einigen rauschen kräftige Ströme ins Meer, andere lassen wieder nur erahnen, welche Wassermassen hier während der Schneeschmelze unterwegs sind.
Am Fox Glacier machen wir Zwischenstation und entschliessen uns zu einer kleiner Wanderung, die uns in etwa einer Stunde deutlich dichter an die Gletscherzunge bringen soll. Schon von unten sehen wir Teile des Gletschers, der, nachdem wir ja bereits eine Weile am sonnigen Strand entlang gefahren sind, fast surreal wirkt: Strand und Gletscher, das geht für so einen Durchschnittseuropäer wie mich noch immer nicht zusammen.
Die kurze Wanderung ist eine schöne Unterbrechung von der Fahrerei, aber sie macht uns beide – wieder einmal – sehr nachdenklich. Denn natürlich ist auch dieser Gletscher in den letzten 100 Jahren massiv abgeschmolzen. Immer wieder stehen am Wegesrand Schilder mit Jahreszahlen, die anzeigen, bis wohin der Gletscher in welchem Jahr noch ging. Und zu sehen, dass gerade die ersten Schilder, also die der letzten Jahre dicht aufeinander folgen, macht uns betroffen.



Dass wir Menschen, die gegen diese Eismassen eigentlich klein und machtlos wirken, so viel anrichten können, ist kein gutes Gefühl. Und natürlich denkt man in einem solchen Moment darüber nach, ob es ok ist, zum Spaß um die halbe Welt zu fliegen. Ist es natürlich eigentlich nicht, aber aufs Reisen möchte ich nicht verzichten. Um so deutlicher versprechen wir uns gegenseitig, in unserem Alltag, noch mehr auf Umweltschutz zu achten. Und ich nehme mir vor, dass dies keine leeren Worte bleiben!

Wir setzen unsere Fahrt fort. Die Weiden unterhalb der Berge werden weniger, stattdessen sehen wir Dünen auf der Wasserseite und undurchdringliches riesiges Buschwerk auf der Landseite. Dieses grüne Dickicht aus unzähligen Pflanzen und Bäumen ist so hoch gewachsen, dass man wahrscheinlich bei Regen darunter durchlaufen könnte und nicht nass werden würde.


Es ist ein bizarres Bild. Im Hintergrund noch immer schneebedeckte Berge, davor tropischer Regenwald und Palmen. Diese Region soll die niederschlagreichste Gegend ganz Neuseelands sein. Heute ist hier einfach nur Sommer :-))
Wir geniessen die Fahrt entlang der Küste, unternehmen unsere üblichen Foto- und Food-Stops. Kommunikation mit der Aussenwelt ist hier schwierig, denn auf gut 100 Kilometer Strecke, gibt es lediglich in den wenigen Ortschaften ein mobiles Netz. Abgesehen von einer Kaffeebude, die auch Snacks verkauft. Und sogar mit „Free WiFi“ wirbt. Keine Ahnung, wie das funktioniert, aber es klappt! Zum Kaffee, den uns ein junges Mädchen aus Magdeburg serviert, die in Neuseeland Work&Travel macht, nutzen wir den Internet-Zugang um mit Robert Kontakt aufzunehmen und uns über den heutigen Übernachtungsplatz abzustimmen.
Die Magdeburgerin bedient vor uns eine chinesische Großfamilie, in der nur eine einzige Frau ein paar Brocken schlecht verständliches Englisch spricht. Sie müht sich redlich, ob die Familie letztendlich jedoch das bekommt, was sie will, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben:-)
Neben dem Kaffeewagen haben sich mal wieder zahllose Besucher verewigt. Dieses mal haben sie ihre Namen und gelegentlich auch einen kleinen Spruch auf Steine geschrieben. Diese liegen nun alle auf einem großen Haufen und werden stündlich mehr. Wie oft und ob überhaupt der Haufen abgeräumt oder im Meer versenkt wird, kann mir die Magdeburgerin nicht sagen, vielleicht will sie es aber auch als eine Art Betriebsgeheimnis nicht verraten.
Der unverstellte Blick auf den See, direkt aus dem Bett, ist ein großartiger Start in den Tag. Nur die zahllosen Stiche an Händen und Füssen vermiesen uns ein kleines bißchen diesen ansonsten perfekten Morgen. Die Mistbiester sind bereits unterwegs und haben es erneut auf uns abgesehen. So direkt an einem See UND einem Fluss ist das vielleicht auch kein wirklich großes Wunder.
Die Kombination weckt unser Interesse und so beschliessen wir, genau dort zu halten. Von der Strasse weniger als einen Kilometer entfernt, steht zwischen den ordentlichen Reihen von Reben, ein altes Holzhaus, freundlich hellgelb gestrichen und ähnelt eigentlich einer Kirche. Auf dem gekiesten Hof davor unter Sonnenschirmen sitzen einige Grüppchen von Gästen. Eine Gruppe junger Leute probiert die hauseigenen Craft-Biere und spielt zwischendurch auf der Wiese Crocket, die anderen probieren sich durch die Weinauswahl und essen nebenbei verführerisch duftende Pizzen.
Auf das Obstanbaugebiet folgt eine kargere Landschaft. Ebenso hügelig, aber weniger grün, ausgedehnte, aber leicht vertrocknete Steppen, auf denen mal wieder Kühe und Schafe weiden, bevor es dann wieder steiler und gebirgiger wird.
In der Ferne sehen wir bereits erneut die schneebedeckten Gipfel aus dem Landesinneren. Die Landschaft wird langsam wieder grüner und die Bäume höher. Türkisfarbene Flüsse reihen sich an ausgedehnte klare Seen. Und auch wenn wir genau das schon so oft auf dieser Reise bewundert haben, wir können uns daran nicht sattsehen.
Wir machen einen kurzen Zwischenstopp, mal wieder ist es ein Wasserfall, den ein Schild an der Strasse ankündigt. Wir müssen nur 10 Minuten gehen, dann stehen wir im breiten Kiesbett eines Flusses. Wenn hier im Winter die Schneeschmelze die Wassermengen vervielfacht, ist es sicher ein reißender Strom. Heute ist es Idylle pur und Dank seiner Steine ein besonderer Ort. Denn überall haben Besucher die flachen runden Steine zu kleinen Türmen aufgebaut. Ich glaube, ich habe mal davon gehört, dass Ähnliches in Teilen Norwegens Tradition hat. Welchen Hintergrund die kleinen Türme auch haben mögen, sie wirken gleichermaßen verspielt und irgendwie mystisch. Ob die, die irgendwann damit angefangen haben, wissen, welchen Stein sie damit im wahrsten Sinne des Wortes „ins Rollen gebracht haben“?
Mein Türmchen ist der Erwähnung kaum wert. Mir gelingt es gerade mal 7 oder 8 Steine aufeinander zu stapeln, aber so ganz kann ich mich dem Türmchenkult nicht entziehen:-)).
In diesem See springt ganz sicher die Forelle herum. Ein junger Mann der mit seinem Boot kurz anlegt, verrät uns, dass er am anderen Ende des Sees heute schon große Forellen gefangen hat. Christoph sieht – leider völlig zu Recht – seine Chancen nicht zum Besten bestellt, denn auf unserer Seite geht es flach hinein, zu flach für den Fisch. Wir gehen trotzdem samt Angel los und gucken nach einem Plätzchen, wo sich wenigstens der Versuch lohnen würde. Nach einer guten halben Stunde, die ich lesend im Campingstuhl verbringe, gibt Christoph auf. Zu den wenig guten Rahmenbedingungen hat sich nun auch noch die Dunkelheit gesellt. Da beißen Fische nichts, weil sie, wie wir auch, nicht genug sehen, also auch nicht unsere Köder.
Mit der Orientierung eindeutig keine Probleme haben auch heute Abend die Moskitos und Sandflies. Sie sind wieder reichlich und gefräßig unterwegs. Jetzt weiss ich auch, warum das schöne Plätzchen, direkt am Bach noch frei war. Ich packe mich deshalb ein, wie im tiefsten Winter. Die Hose steckt in den Stiefeln und ich hoffe, dass die Mütze wenigstens Kopf und Ohren vor weiteren Stichen schützt. Die Temperaturen machen heute eine solche „Verkleidung“ eigentlich nicht nötig. Es ist ein lauer Abend und nicht zu übersehen, dass wir uns dem wärmeren Norden nähern.

Wir bleiben noch eine Nacht am Lake Wakatipu, wechseln aber den Ort und fahren ans nordwestliche Ende des Sees. Schon die Fahrt bis Glenorchy ist ein Fest für die Augen. Der türkisfarbene See, mittendrin die ein oder andere kleine grüne Insel und rundherum das Bergpanorama. Ich wiederhole mich, aber es ist einfach unglaublich schön!
Unser Platz liegt direkt am Wasser, aus unserem Wohnmobilbett schauen wir fast bis Queenstown. Direkt nebenan fliessen die Flüsse in den hier noch flachen See, die Strömung ist stark, es rauscht kräftig. Also wieder kein idealer Angelplatz für Christoph. Trotzdem macht er sich in Roberts Begleitung auf den Weg, um vielleicht doch ein Stelle zu finden, wo er die Angel ins Meer halten kann.
Nun gut, unsere Hoffnungen, dass das Wetter besser werden könnte, haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil, schon in der Nacht hat es kräftig geweht und seit dem frühen Morgen nieselt es. Doch wir klammern uns an die Hoffnung, dass ja im Milford Sound das Wetter oftmals gaaaanz anders sein soll, als im Landesinneren.

Die enge Schlucht, durch die die Milford Road führt, ist gesäumt von sensationellen Wasserfällen, auf den Bergen sieht man – wenn der Nebel es zulässt – Schneefelder und immer wieder Gletscher, links und rechts der Straße begegnen einem entweder steile Felswände, in den breiteren Talabschnitten fast gelbe, steppenähnliche Weideflächen oder aber undurchdringlicher sattgrüner Regenwald.
Einmal unternehmen wir sogar einen kurzen Spaziergang zu einem besonders beeindruckenden Wasserfall, Mitten im Wald rauscht hier mit gigantischer Kraft das Wasser in Tiefe und bahnt sich seinen Weg durch die Felsen. Selbst bei Regen ist der Anblick einfach nur zum Heulen schön!
Hier auf dem Parkplatz bekommen wir auch endlich einen Kea zu Gesicht. Ich hatte schon Sorge die Südinsel zu verlassen ohne einen dieser neuseeländischen Papageien gesehen zu haben, die einem angeblich ständig über den Weg laufen. Überall wird man gewarnt, dass man diese einzige Papageienart, die im Hochgebirge lebt und überlebt, auf keinen Fall füttern, sowie Autofenster geschlossen halten soll. Nach meiner Begegnung auf dem Parkplatz verstehe ich diese Verhaltensmaßregeln. 1. sind Keas wirklich ganz schön groß und 2. sind sie sehr offensiv auf Futter aus und alles andere als scheu.
Am Milford Sound angekommen, sind wir froh, dass wir uns die rund 120 Kilometer zugemutet haben, denn auch wenn auch hier die Nebelschwaden tief hängen und es wie aus Kübeln schüttelt, wird uns sehr schnell klar, dass dieser Ort – mal wieder – mit ganz besonderer Schönheit gesegnet ist.
Aber er ist praktisch direkt in der Innenstadt, und so bummeln wir wenige Minuten später durch die kleine, aber lebhafte City, in der sich zahlreiche Kneipen und Restaurants aneinanderreihen und in der jedes dritte Geschäft irgendeine Aktivität verkauft.
Vom Ziplining, übers Paragliding und Skydiving bis zum Speedboatfahren, Tauchen, Hubschrauberfliegen und Bungeejumping – in Queenstown ist der Thrill Lebenselexier. Dementsprechend jung ist das Publikum. Inzwischen ist von Unwetter nichts mehr zu sehen, stattdessen ist die Sonne zurückgekehrt und die Stadt am Lake Wakatipu präsentiert sich von ihrer besten Seite.
Der ganze Ort wirkt wie eine Mischung aus dem jungen kanadischen Skiort Whistler, der Schweizer Ski-Stadt Davos und den lebenslustigen Orten rund um den Gardasee. Ein bisschen verrückt, ein bisschen aufgedreht und trotzdem lebenswert. Wir lassen es uns bei einem polynesischen Essen gut gehen und geniessen anschliessend den Trubel an der Seepromenade, wo noch am späten Abend viele junge Leute auf der Straße feiern und flanieren.