Vietnam 2017 – Höhle, Höhle, Höhle – Tag zwei – Sandras Perspektive, Teil drei


Wirklich frisch und ausgeruht wachte ich morgens in unserem Zelt auf. Christoph war bereits auf den Beinen und saß, ebenfalls gut gelaunt mit ein paar anderen Frühaufstehern beim ersten Kaffee. Thao hatte uns am Abend vorher eingebläut den Morgen NICHT hektisch zu beginnen, sondern diesen besonderen Augenblick zu geniessen, nicht gleich aufzuspringen, und das Tagwerk zu beginnen. All das kam mir sehr entgegen. Nach dem ersten Tee bin ich ein bißchen durchs Camp gewandert, hab den fleißigen Vietnamesen zugeschaut, wie sie voller Elan unser Frühstück zubereiteten und mich mehrfach gekniffen, dass ich WIRKLICH an diesem Morgen in dieser Höhle aufgewacht bin.


Gleichzeitig gab es aber schon das Ein oder Andere was mir ein paar Sorgen machte. 1. Meine Klamotten und Schuhe waren alles andere als trocken und in eine nasse Hose zu steigen, war keine gute Vorstellung, aber ausweglos. 2. Zum heutigen Programm gehörte nochmals Kletterei in einen anderen Teil der Höhle und anschliessend der Besuch einer zweiten Höhle, der sogenannten „Cold Cave“, in der wir bis zum Hals im Wasser stehen sollten. Merke, ich hatte mich schon am Vorabend nicht weiter als bis zum Bauchnabel ins Wasser gewagt, wie sollte ich eine Höhle mit soviel Wasser überstehen????

Egal, ich WOLLTE dieses Abenteuer, jetzt musste ich da wohl irgendwie durch und die „kalte Höhle“ könnte ich zur Not auch noch schwänzen und draussen warten.

Nach einem umfangreichen Frühstück, bei dem es zu Christophs Verdruss mal keine Pho Bo (die heißgelaufenste Rindfleischsuppe) gab, sondern French Toast und Pancakes ging es ans Packen und Umziehen. Klamotten für die Porter in eine blaue Plastiktüte und abgeben und ‚rein in die nassen Klamotten. Überraschenderweise war das garnicht so schlimm wie befürchtet.

Bevor wir von Hang En Abschied nehmen mussten, wollten wir mit unseren Guides noch einen weiteren Teil der Höhle erkunden. Also mal wieder raufklettern aufs Geröll. Das erste was sich uns eröffnete war ein neuer Blickwinkel auf unser Camp und wie schon am Vortag stand ich einfach nur da und habe mich gefreut wie ein kleines Kind, dass ich das erleben darf. 

Was uns die Guides anschliessend zeigten war ein weiteres Highlight, denn in einem „Nebenraum“ der Höhle gab es nicht nur an den Steinwänden zahlreiche fossile Kaulquappen zu entdecken, sondern auch das was wir aus unseren Tropfsteinhöhlen kennen, nur in völlig anderen Dimensionen – wunderschöne und sehr besondere Skulpturen, geschaffen aus Stein und Wasser .


Danach hätte für mich das Abenteuer auch zuende sein können, ich hatte alles gesehen, was ich wollte, war beseelt und glücklich!

Aber es ging ja noch zur Cold Cave. Nach nur etwa 15 Minuten hatten wir das Basiscamp dort erreicht und nicht nur ich haderte mit der Perspekive jetzt nochmal richtig kalt und nass zu werden. Die Australierin Mel und eine der Holländerinnen machten sich eben diese Gedanken. Letztendlich war es Mel, die mich motivierte. Strahlend zuckte sie mit den Schultern und meinte: „ich mag es nicht kalt, aber na und, es ist nur kalt!“ und zog sich die Schwimmweste an. Die Holländerin blieb draussen, aber auch wegen der Sorge zu Beginn ihrer Reise krank zu werden, während ich mich in mein (selbstgewähltes) Schicksal fügte und ebenfalls in die Schwimmweste schlüpfte. Und…. ich habe es nicht bereut!!! Es war eiskalt in den ersten Minuten, aber dann wurde es großartig. Nur beleuchtet von unseren Kopflampen nd wirklich bis zum hals im Wasser sind wir dem unterirdischen Fluss gefolgt. Zwischendurch gab es aber immer wieder auch Stücke, in denen wir am „Ufer“ kraxeln konnten. Alle quietschten und stöhnten durcheinander und hatten ihren Spaß bei diesem eiskalten Ausflug. Nach 700, vielleicht 800 Metern durch den Höhlentunnel eröffnete sich ein Raum mit einer Felsenplattform. nach ein paar Fotos, unter anderem einem Gruppenfoto gings zurück bis zum Höhlenausgang, wo uns eine leckere heiße Nudelsuppe erwartete (Damit war auch Christoph wieder mit dem Tag versöhnt 😉 ), die ihren Zweck erfüllte und wir alle einigermaßen schnell wieder auftauten.


Nach Essen und Aufwärmen wartete „nur“ noch die letzte Etappe auf uns. Etwa 10 Kilometer Wanderung zurück zum Hiking Point, wo unser Abenteuer begonnen hatte. Das an sich wäre ja gut machbar gewesen, wären nicht die finalen Kilometer ein unfassbar steiler Pfad durch den Wald gewesen. Denn 400 Höhenmeter mussten wir zu Beginn nicht nur hinunter, sondern jetzt auch wieder rauf und das wurde zum FIASKO!! Alle, selbst die Porter mit tonnenweise Gepäck überholten uns und sogar der Nationalparkswärter, der eigentlich immer den Schlusspunkt unseres Trecks bildete, wollte nicht mehr warten und zog vorbei. Einzig zwei der Safety Assistants blieben bei uns und „trieben“ uns voller Fürsorge und Verständnis durch den Dschungel. Dass wir keine gute Kondition haben, war mir bekannt. Dass sie so besch….. ist, hätte ich nicht geahnt. Die beiden Guides haben uns zwischendurch immer schon zu Pausen genötigt und mit Palmwedeln Luft zugefächelt, weil wir geschnauft haben wie die Maikäfer. Wie auch immer, wir sind angekommen und auch wenn es etwas peinlich war vor den anderen, die ausnahmslos deutlich besser unterwegs waren, haben wir es letztendlich doch geschafft und so ein Abenteuer erlebt, das diese Plackerei wert war.


Ach so, uns eins darf ich natürlich nicht vergessen! Auf dem Rückweg haben wir nochmal Affen gesehen und zwei konnte Christoph sogar fotografieren!!!! Anbei ein Affensuchbild 🙂


Zurück im Farmstay wollten wir beide nur noch heiß duschen, etwas essen und ins Bett. Genauso haben wir es gemacht und es war wunderbar!!!!

Jetzt sind wir bereits seit gestern im schönen Hoi An, davon berichten wir Euch morgen, zum Abschluss nur noch eine lustige Begebenheit heute vom Frühstücksbuffett im Hotel:

Auf dem Buffett eine große Auswahl frischer Früchte: Ananas, Wassermelone, Orange, Drachenfrucht, Mango UND Maracuja. Wunderbare rot-orangene Früchte, saftiges gelbes Fruchtfleisch zwischen kleinen schwarzen Kernen. Plötzlich neben mir die Stimme einer Frau im breitesten muffigen Sächsisch zu ihrem Mann: “ Hier die komischen gelben Dinger lass mal liegen, die sind schon ganz matschig“ :-)))))) 

Vietnam 2017 – Höhle, Höhle, Höhle – Tag eins – Sandras Perspektive, Teil zwei


Ich hatte keine Vorstellung davon, wie man sich fühlt, wenn man – endlich – eine so große und berühmte Höhle erreicht und das erste Mal eintaucht in diese ganz besondere Atmosphäre. Die Hang En betritt man durch einen breiten Spalt, den der Fluss in den Kalkstein gewaschen hat. 


Zuvor hatten wir unsere Helme aufgesetzt, die Kopflampen eingeschaltet und Handschuhe angezogen. Zugegeben, wir sahen aus wie die Zweitbesetzung der Village People, aber was tut man nicht alles für ein Abenteuer.


Schon das erste Mal in der Dunkelheit, nur beleuchtet durch die Kopflampen, durch knietiefes Wasser zu waten war ein bißchen aufregend, denn der Sound ist in der Höhle natürlich völlig anders, alles hallt, jedes Platschen erscheint einem extrem laut und man kann durch die Reflektionen schlecht orten, woher die Geräusche kommen. 


Dann ging es bergauf über massiges Geröll, überzuckert mit feinem weissen Sand, der im Schein der Lampen fast blendet.Nach dieser (kleinen) Hürde öffnet sich der Blick erstmals auf die eigentliche riesige Höhle und das war wirklich atemberaubend! 


Ich hatte vor unserer Reise viele Fotos gesehen von dem kleinen Zeltdorf am See mitten in der Höhle, aber jetzt hier oben zu stehen, das Ziel vor Augen, müde, kaputt und auch in bisschen stolz, es bis hierher geschafft zu haben, war schon ein ganz besonderes Gefühl. Der eigentliche Abstieg hat uns dann aber nochmal Einiges abgefordert, denn es ging über feuchtes glitschiges Geröll mit der ein oder anderen Felsspalte in der man sich nicht den Fuß verdrehen wollte.  Anschließend über einen Steg, so breit wie in kräftiges Brett und dann war man DA, in diesem kleinen, irgendwie unwirklichen Camp.


Das Licht am späten Nachmittag, das noch durch die große obere Öffnung in die Höhle schien, war fahl, es dämmerte bereits, ausserdem war der Himmel draussen grau. Dieses diffuse Licht, dazu das Gezwitscher von Vögeln, die hoch oben in der Höhle ihre Nester bauen und das Pfeiffen und Flattern der Fledermäuse, gaben der ganzen Szenerie diese unwirkliche Atmosphäre.



Aber wir hatten nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn erstmal gab es die Einweisung in die Campregeln. Uns wurde das Toilettenzelt samt Bioklo vorgestellt (Klingt viel schlimmer als es ist: ein komfortabler Donnerbalken mit Tolettensitz, darunter ein großer roter Eimer, eine Plastiktüte mit Toilettenpapier und ein ebenso großer Eimer an der Seite voller Reisschalen und einer groben Schaufel, mit der „das Erledigte“ bestreut wurde – also in etwa ein Katzenklo für Menschen- ohne jeden unangenehmen Geruch und wirklich „angenehm“), das Umziehzelt, die Wäscheleine für unsere ganzen nassen versandeten Klamotten (die auch am nächsten Tag kaum trockener waren) und das Essenszelt, wo ihr uns alle zu Kaffee oder Tee versammelten.


Nach einer kurzen Pause und etwas Stärkung gings dann sofort weiter zur Höhlenerkundung, diesmal um den anderen Ausgang der Hang En zu besichtigen. Also nochmal Helme auf, Lampen an und wieder durch den Flusslauf, diesmal in die andere Richtung tiefer hinein in die Höhle. Anschließend wieder Geröll hochkrabbeln und schon wieder staunen. Es ist merkwürdig, man fühlt sich einerseits sooooo klein und andererseits ist es ein so erhabenes Gefühl auf diesen Felsen zu stehen und aus der Höhle herauszuschauen. Schade dass man das in Bildern nur sehr begrenzt vermitteln kann.
Zurück im Camp war dann wirklich Feierabend und – ganz ehrlich – den hatten wir auch dringend nötig! Ich und Christoph vielleicht sogar mehr als andere. Wir waren eben die Ältesten. Vor dem Abendessen sind einige noch im Höhlensee baden gegangen, auch Christoph. Ich hab es nur bis zum Bauchnabel geschafft, dann war es mir einfach zu kalt und von Nässe und kaltem Wasser hatte ich an diesem Tag wirklich genug. In gemütlicher Runde wurde anschliessend gegessen. Eine große Auswahl unterschiedlichster vietnamesischer Speisen hat uns zumindest ein paar Lebensgeister wieder zurückgebracht. Zur guten Laune beigetragen hat ausserdem Thaos „Happy Water“ aus der PET-Flasche – ein hochprozentiger, vermutlich selbstgebrannter Reisschnaps, der fröhlich die Runde machte und eine Flasche Wein, die Christopher, der Kanadier am Abend geschenkt bekommen hatte, weil er nämlich, was niemand außer den Guides wußte, Geburtstag hatte.


Und während eine kleine fröhliche Gruppe noch lange am Abend zusammensaß, sind wir beide gegen acht (ACHT!!!!! WIR!!!!) ins Bett gekrabbelt und haben sehr schnell geschlafen. Ich sogar ohne Unterbrechung bis morgens um sieben 🙂

Vietnam 2017 – ab in die Höhle – Sandras Perspektive, Teil 1

Ja, ich wollte diese Tour machen und Ja, ich hatte ziemliche Manschetten, ob ich das schaffe. 25 Kilometer in zwei Tagen, 400 Höhenmeter, eine Tour quer durch einen Dschungel, in dem es Schlangen gibt (und wie ich direkt vor Abfahrt erfahren habe, auch Blutegel hmmm….), übernachten IN einer Höhle. All das hat mir reichlich Respekt abgenötigt und so war unsere Abreise früh am Morgen aus dem Farmstay doch von ziemlich gemischten Gefühlen begleitet. Außerdem war ich mir unsicher, ob wir vom Equipment her richtig ausgestattet sind. Ich habe bis drei Minuten bevor der Bus fuhr darüber nachgedacht, welche Schuhe ich anziehe (und übrigens die richtige Wahl getroffen) und ob ich warm genug eingepackt bin. Als sich dann auch noch Mel und Anthony aus Brisbane zu uns gesellten in High Class Wanderboots, fester Outdoorjacke und (zumindest Anthony) asketisch bis in den großen Zeh (kein Gramm Körperfett, sonnengegerbte Haut und drahtig), ist mir das Herz endgültig in die Hose gerutscht und ich war mir fast sicher mich auf ein Abenteuer einzulassen, das im Fiasko werden würde.


Nach einer kurzen Einweisung im Office der Company (Oxalis), die die Lizenz hat, diese Höhlentour durchzuführen , war ich mir zumindest in einem Punkt sicher: „Diese Jungs und Mädels sind so hochprofessionell, wenn ich im Dschungel oder in der Höhle strande oder mir die Haxen breche, die wissen, wie sie mich da raus holen!“

Erster Zwischenstopp beim Abstieg

Unsere Gruppe umfasste insgesamt 16 zahlende Gäste und es war ein wirklich lustige Truppe. Ein Paar, wohnhaft in Singapur, Sie Polin, er Schotte; Mel und Anthony aus Brisbane; Der Engländer Chris, der als IT-Fachmann auf Reisen quer durch die Welt lebt und für seine Jobs nur WLAN und Laptop braucht; zwei Kanadier, Christopher und ein Asiate, dessen Namen ich vergessen habe; zwei junge Holländerinnen; Martin und Kirsten aus Düsseldorf, im Partnerlook und ca. Mitte 20; Vanni und Tommy aus Italien, Vanni – Architekt, wohnhaft in Berlin, spricht neben italienisch auch hervorragend englisch, deutsch und holländisch und Tommy – international Consultant, der Ländern, wie dem Libanon oder Irak beibringt, wie sie in ihren Verfassungen Flüchtlings- oder Frauenrechte verankern, sehr spannender Typ und einer der FLIESSEND Englisch spricht, als ITALIENER!!!; ein Kroate, der diese Tour in kurzen Hosen und Schlappen gemacht hat, davor Respekt, ansonsten eher langweilig, deshalb habe ich auch seinen Namen vergessen und….. ach ja, Sandra und Christoph aus Hamburg/ Deutschland – die Ältesten der Truppe!!! „Die Ältesten“!!!! – in dieser Rolle war ich noch nie und ich gebe zu, das ist auch keine so tolle Erfahrung.

Man achte auf die Schuhe!!! Die Jungs waren mit diesen Sandalen dreimal so schnell wie jeder von uns!!!

Ok, außer uns gab es aber auch noch unsere Guides Thao und Lam, zwei Engel, die nur noch eines perfektionieren müssen, nämlich ihr Englisch, ansonsten sind sie prima! Außerdem dabei: diverse Safety Assistants und Porter, die uns zum Einen auf dem Trip begleitet, uns aber auch extrem viel abgenommen haben, nämlich nicht nur den Transport von Essen, Schlafsäcken, etc., sondern auch alles an persönlichem Gepäck, was wir nicht auf der Tour, sondern erst im Camp benötigen würden. Sherpas sozusagen, kein Wunder, dass ich mich gefühlt habe wie ein Expiditionsreisender 🙂 .


Ausgesetzt wurden wir an einem „Hiking-Point“ an der einzigen Straße, die den Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark durchzieht. Von dort ging es erstmal abwärts. Durch den Dschungel auf einem extrem glitschigen Pfad, auf dem sich der ein oder andere von uns schon auf den ersten 200 Metern auf den Hosenboden setzte. 


Unten angekommen, sind wir dann über lange Strecken dem Flusslauf gefolgt, bis ins Dorf Doong, in dem eine kleine ethnische Minderheit heute noch so lebt, wie wahrscheinlich schon vor 50 Jahren. Es gibt kein Auto, keine Landmaschine, nur in wenigen Häusern fließend Wasser, alle eben von der Landwirtschaft und vom Fischfang, für die Schule wird gerade mal wieder ein Lehrer gesucht, weil der letzte nach drei Monaten zurück in die Stadt geflüchtet ist. Und dann sind da noch – neben den Wasserbüffeln – die Touristen, die täglich in Grüppchen durchziehen und mit einem einfachen Mittagessen bewirtet werden. Auch das bringt wichtiges Geld für die notwendigen Anschaffungen des Dorfes und insbesondere die Kinder haben noch nicht den Spaß daran verloren die Langnasen zu necken.

Im Hintergrund Thao, unser immer lustiger Guide und den vorne kennt ihr ja 🙂 (Auch immer lustig!)

Nach diesem kurzen Zwischenstopp gings weiter immer entlang und gelegentlich auch über den Fluss und seine vielen Arme, die sich durch das Tal schlängeln. Wir hatten extremes Glück: Zum einen hat es trotz grauen Himmels kein einziges Mal geregnet, zum andern hatten wir das seltene Erlebnis mehrfach Affen sehen zu können, nur mit der Kamera und dem Teleobjektiv waren wir meistens nicht schnell genug.

Bis wir unser Ziel für die Nacht erreichten, die Hang En – die drittgrößte, bisher bekannte Höhle der Welt, die erst Anfang der 90er Jahre entdeckt wurde….. so und jetzt muss ich erstmal wieder schlafen,  von diesem Erlebnis schreibe ich Euch morgen früh mehr……wenn das kein klassischer Cliffhanger ist….. 🙂

Vietnam 2017 – wir sind wieder „aufgetaucht“ – Höhle, Höhle, Höhle….!

Der Höhlenausgang

So jetzt haben wir ein Problem! Die Ereignisdichte in den letzten zwei Tagen war so extrem hoch, dass mit Sicherheit ein Blogbeitrag nicht ausreichen wird. Deshalb hier erstmal die Kurzkurzkurz-Zusammenfassung: „1.Unser Höhlentrip war unfassbar geil! 2. Uns tut noch immer alles weh. 3. Wir wissen, dass wir an unserer Fitness arbeiten müssen und 4. wir haben jeden unvergesslichen Moment genossen!!!


Anfangen möchte ich heute mit unserer „Höhlen-Basis“, also unserer Unterkunft in der wir die letzte Nacht vor dem Abenteuer und die Nacht danach verbracht haben – das Phong Nha Farmstay. Es liegt idyllisch außerhalb des Ortes zwischen Reisfeldern und ist ein wirklich besonderer Ort. Das vietnamesisch-australische Paar Bic und Ben hat hier ein Gästehaus mit einem extrem familiären Charme aufgemacht. Dass Haupthaus ist der zentrale Treffpunkt, hier gibt es Frühstück, rund um den kleinen Pool der sich in einem Innenhof befindet, sind die Zimmer, aber auch ein Schlafsaal für Konaktfreudige oder ganz besonders Sparsame. Jeden Tag bietet das Farmstay-Team zwei kostenlose Radtouren in die nächste (kleinere) Höhle an oder quer durch die Reisfelder. Abends sitzt man auf der Veranda des Farmhauses, alle erzählen sich von Ihren Ausflügen und geniessen ein Getränk oder auch das sehr sehr lecker gekochte Essen aus der Farmstay-Küche.

Das Phong Nha Farmstay am Abend

Auf der anderen Strassenseite gibt es nochmal so etwas, wie ein Aussenlokal, hier kann man aber auch Billiard spielen und jeden zweiten Abend wird ein Film auf der großen Leinwand gezeigt, den man liegend in der Hängematte oder am offenen Feuer sitzend geniesst. Wirklich einfach ganz besonders.

Der Blick aus unserem Farmstay-Villa-Fenster

Die Eigentümerin kommt aus der Gegend und ihr war es anscheinend wichtig, ihr Dorf miteinzubinden in ihr Hotelprojekt und so gibt es inzwischen ein Projekt, bei dem Bauern selbst Zimmer anbieten. Das Farmstay hilft bei der Realisierung und kümmert sich um den Standard der Zimmer, den Gästen stehen die Facilitäten des Hotels zur Verfügung. Auch die Farmstay-Mitarbeiter haben zusammen ein Gebäude, die „Farmstay-Villa“ in der sie mehrere sehr schöne Zimmer anbieten. In einem haben wir die letzte Nacht verbracht.

Der Blick von der Terrasse

Also, von diesem besonderen Fleckchen Erde haben wir unsere Höhlentour begonnen……

Vietnam 2017 – 05.03.2017, Chillen und Luft holen 

  1. Sandra hat ja Großartiges geleistet, ich hab mich gerade auf den letzten Stand im Blog gebracht und bin begeistert. Der heutige Tag war weniger ereignisreich, so ist Zeit für Rückblick und Dank: Für die Ha Long Tour, die war sooo schön und für mich das erste Mal, so zu genießen, zu zweit, in einer wunderschönen Umgebung und mit einer tollen Unterkunft, und alles war darauf eingestellt, dass es uns gut geht! Und an Sandra, die den Anstoß zu einer Reise gab, die für mich viel mehr ein uralter Traum war, den ich schon lange abgeschrieben hatte, und so zauberhaft organisiert und geregelt hat: Ja richtig, viele Entscheidungen haben wir gemeinsam getroffen, aber so viele Anregungen kamen von ihr, und Vorschläge, wie es denn gehen könnte… dafür meinen innigsten, wärmsten Dank. Nun hat sie auch noch mit dem Blog die Latte ganz hoch gehängt, ich bin allerdings auf die Bilder stolz, die teils von mir kommen. 
  • Nachtrag: Ich fühlte mich gestern bemüßigt, eine „Chronologie der vietnamesischen Geschichte“ zu kaufen, in einem der Shops in der Kaiserstadt. Nun weiß ich, dass eine allmächtige Schildkröte mit ihrem Zauberschwert zu der Gründung des Staates beigetragen hat, für ein Geschichtsbuch eine interessante Variante, aber so süß…. 
  • Nachtrag 2: Ich muss weiterlesen. Offensichtlich ist die Geschichte der Vietnamesen eine Geschichte des Krieges gegen chinesische Reiche aller Arten, und Guerilla-Kampf konnten die schon vor 1500 Jahren; die USA hätten sich die Leute und ihre Geschichte anschauen sollen, dann wäre viel Leid vermieden worden. 

2. Heute haben wir lange geschlafen, und kamen zu spät zum Frühstück. 

Das war aufregend. In einem gehobenen Hotel mit vier Sternen gab es schon ein wenig Käse und Brot und so, aber die Musik spielte zu 90% vietnamesisch. Von Maniok-Küchlein bis zu gesalzenen Enteneiern und einigen Sachen, die ich nicht kannte, alles war da, und natürlich: Pho, die wunderbare Suppe, immer anders und immer toll. Dann sind wir losgestrüntelt (Lukas Wortschöpfung, immer wieder schön). 


Wir wollten nur ein bißchen gucken und Kaffee trinken und entspannen. Wir mußten etliche Einladungen in eines der Boote ausschlagen, just one hour, klar, aber wir wollten nicht. Wir haben dann entdeckt, dass wir bei der Überwindung der Straßen unglaublich gut sind, den Feind immer im Blick, und der zeígt uns dann, ob er seine Geschwindigkeit drosselt, Gas gibt, oder sogar die Richtung ändert, um eine Kollision zum beiderseitigen Nachteil zu vermeiden. 

Wir haben gesehen, wie die ersten Straßenstände zum Kochen eingerichtet werden, um 11 Uhr wirds ja auch Zeit. Dann haben wir zwei Badetücher im Hotel gekauft, zur großen Rührung des Mannes an der Rezeption. Am Bahnhof waren wir uns lange nicht sicher, wo es zum Zug geht, aber am Ende saßen wir, mit Bordfernsehen und später einem Angebot für Getränke und Essen, Reis mit Gebratenem und Brühe aus Kohl, glaubten wir. Ich hatte den Fensterplatz: Das ist wohl eine recht wohlhabende Region, mit viel Reis, Rindern (da sind sie also, wenn sie nicht in der Suppe schwimmen) , und Enten, hier sind sie weiß  und schwimmen ganz munter herum. Am Bahnhof nach dem Aussteigen das gewohnte Bild: Nebeneinander sechs Stände mit dem identischen Angebot von Gebratenem, sehr lecker sicher. Aber unser Fahrer wartete. Sandra war etwas irritiert. Wir hatten ihn kurz auf dem Weg zum Auto verloren und sie hatte die Filme mit 007 im Kopf, wo sich die Türen nicht mehr öffnen lassen und – ihr wißt schon. Aber nun sind wir in einem schönen Hotel in der Pampa, wo Höhlen-Begeisterte und andere es sich gut gehen lassen (haha: Sandra will mich als Wolfgang Petri-Fan outen, weil ich seit Tagen immer wieder HöhleHöhleHöhle singe.) Sandra dient der Schonung des Weltklimas und der Hunde des Landes mit dem Verzehr einer Prawn-Vorspeise und einer Prawn-Hauptspeise, ich habe die unvermeidliche Suppe gegessen und Huhn mit Cashewnüssen, und wir haben erstmals einheimischen Wein getrunken. Da kann noch ein wenig mehr Charakter dran, aber das kann man gut trinken. Bald wird ein Aussteiger-Önologe aus der alten Welt oder Australien sich in dieses Land verlieben, und Wein können sie dann auch, wie so Vieles, die vielen fleissigen, freundlichen, lieben Menschen hier. 

Nun wollen wir noch ein bißchen umpacken und alles klar machen für das Abenteuer der nächsten beiden Tage. Viele Kilometer durch den Wald und Campen in einer der größten Höhlen der Welt, mehr geht ja nicht, HöhleHöhleHöhle…….

Vietnam 2017 – alte Pracht in der Königsstadt Hue

Herzlich willkommen in Hue! Bisher haben wir immer noch nicht herausbekommen, was es mit diesen lila gekleideten Damen auf sich hat. An verschiedenen Stellen der Stadt haben wir sie – immer in größeren Gruppen – und manchmal begleitet von einer Dame ganz in weiss, getroffen. Immer waren sie gut gelaunt, oft haben sie gesungen und für Fotos vietnamesischer Fotographen posiert. Zuerst dachte ich, es sei eine Graduation-Feier, aber dafür sind die Ladies doch schon einen Moment zu lange aus der Uni ‚raus. Brautjungfern? Dafür waren die Damen in weiss zu wenig Braut. Dann haben wir erfahren dass der japanische Tenno heute zum Staatsbesuch in Hue war, vielleicht hatten sie damit etwas zu tun??? Es bleibt ein Mysterium, aber jedenfalls sahen sie wunderhübsch aus!


Mit unserem Hotel haben wir alles richtig gemacht. Es ist eines der ältesten Gebäude ausserhalb der Zitalle. Schon Charlie Chaplin und Paulette Goddard waren hier auf Hochzeitsreise! Das passt doch 🙂 Lustig ist auch dass heute Abend in der Bar „Der große Diktator“ gezeigt wurde. Zumindest eine amüsante Wahl für ein sozialistisches Land 🙂


Da wir ja früh in Hue angekommen sind, hatten wir heute viel Zeit die berühmte Königsstadt zu besichtigen. Die Anlage ist beeindruckend. Auch wenn wir beide nicht wirklich gut im Bilde sind über die verschiedenen Generationen der Nguyen-Könige, so ist es doch ein Erlebnis das weitläufige Gelände zu durchstreifen. Und deshalb gibt es heute ich besonders viele Fotos zum Anschauen (auch weil das WLAN leistungsstark genug ist, unsere Fotowut zu bewältigen 🙂 )


Die Vietnamesen sind seit Jahren bemüht, die Gebäude nach und nach zu restaurieren. Bei einigen hat man trotzdem das Gefühl, dass Ihnen die Zeit wegläuft. Andere dagegen sind bereits in einem wirklich guten Zustand.


Es ist es ein Trauerspiel zu sehen, was erst die Franzosen und dann die Vietnamesen an großartigem Kulturgut mutwillig vernichtet haben, was jetzt für viel Geld und mit viel Mühe wieder aufgebaut wird.


Ganz besonders schön ist das kaiserliche Theater, in dem bis heute Aufführungen stattfinden:


Sehr liebevoll werden zur Zeit Gebäude im Ostflügel der Anlage restauriert.


Ebenfalls auf der Ostseite liegt die zauberhafte und verwunschene Parkanlage der Königsstadt.


Den Abend haben wir, wie sollte es anders sein mit sehr leckerem Essen verbracht. Besondere Spezialität in Hue ist Fisch in Karamell oder auch Crevetten karamellisiert. Letzteres kann ich sehr empfehlen. Christoph hat noch eine andere Spezialität aus Hue ausprobiert, nämlich „banh nam“, in Bananenblättern gedünsteter Reispudding mit Schwein und Crevetten – auch sehr lecker!

Ganz besonderes hat es Christoph aber auch heute wieder das Streetfood-Programm angetan. Auf dem Heimweg entlang des Parfümflusses sind wir unter einer der Brücken über einen ganzen „Foodcourt“ gestolpert. Wir waren zu satt, aber die Auswahl war mal wieder verlockend!


Morgen mittags geht’s nochmal ein Stückchen in den Norden! Im Phong Nha Nationalpark starten wir unsere zweitäge Treckingtour durch den Dschungel und in die Höhlen. Wir sind schon sehr aufgeregt!!! Gute Nacht!

Vietnam 2017 – Abschied von der L’Amour und eine Zugfahrt nach Hue

Bevor sich noch jemand beschwert: Dieser Beitrag wird auf kulinarische Ausschweifungen mal verzichten! 🙂 Trotzdem muss ich noch etwas vom Abendessen erzählen! Unsere Crew ist nicht nur eine wirklich nette Truppe, die Jungs sind auch echte Künstler, denn für unser letztes Abendessen hatten sie sich etwas ganz besonderes ausgedacht. Drei der sieben Gänge servierten sie mit unterschiedlichen aus Lebensmitteln geschnitzten Dekorationen. 

Das erste war ein Adler aus Kürbis:


Danach gab es zwei Tauben aus Rettich:


Und zuletzt eine Dschunke aus Wassermelone, Möhren und Kürbis. Selbst die kleinsten Details und sogar unsere – etwas verstümmelten – Namen wurden aus den Früchten herausgeschnitzt. Einfach sensationell! Nur schade, dass wir sie nicht mitnehmen können.



Unser letzter Tag an Bord begann früh, denn vor unserer Rückkehr am frühen Mittag nach Ha Long sollten wir noch ein schwimmendes Fischerdorf besuchen. Ich hatte bereits Fotos dieser Dörfer gesehen. Das, das wir dann aber ansteuerten, war eher eine Enttäuschung, weil es schlicht sehr klein war und deshalb etwas verlassen wirkte. Das war aber wirklich der einzige Programmpunkt auf den ich im Nachhinein hätte verzichten können.


Unsere Rückfahrt nach Hanoi wurde gleich zweimal unterbrochen. Erst machten wir Station in einem kleinen Dorf, in dem die Wasser-Puppentheater-Tradition gepflegt wird. Nach Kaffee und Kuchen gab es eine kurze Aufführung. Der Plot der einzelnen Gerschichtchen war eher mager. Drache trifft Drachin, tanzt etwas, plötzlich gibt es ein Ei und einen Babydrachen, um nur ein Beispiel zu nennen. Aber egal, denn die Puppen waren wirklich liebevoll gestaltet und die Technik, diese Puppen im Wasser stehend zu bespielen, sehr eindrucksvoll. Nur mit der vietnamesischen Musik werde ich nichts warm. Irgendwie klingt es immer, als würde man Micky Maus foltern 🙂


Den zweiten Stopp kannten wir schon von der Hinfahrt, denn erneut wurde uns die Chance gegeben fast alles einzukaufen, was Vietnam zu bieten hat, vorallem aber überlebensgroße Steinstatuen, die an Kitschigkeit kaum zu übertreffen sind. Wer möchte, findet hier auch einen 3×3 Meter Buddha :-). Und die Preise für den Schiffstransport hängen auch gleich aus. Nach Deutschand kostet eine Statue 60.- Euro!!!


Und natürlich gibts auch Kaffee, gestickte Bilder, Schnitzereien, Süßigkeiten, massgeschneiderte Garderobe und zum Angucken in der Bar – DAS:


Und das mir, wo ich mich doch so vor Schlangen grusele 🙂

Ich hab’s überlebt! In Hanoi angekommen, haben wir am Abend unseren Zug nach Hue genommen. Schlafwagen „Livitrans“, angeblich sehr luxuriös. Unser Abteil durften wir uns mit zwei älteren Damen aus Frankreich teilen, die die oberen Betten, die man über ausklappbare Trittstufen an der Wand besteigen musste, nie lebend erreicht haben. Deshalb sind wir nach oben gezogen. 

Eine der Damen war gebürtige Vietnamesin aus dem Süden, hatte bereits ihre Kindheit auf französischen Schulen verbracht und verliess das Land mit 14 mit den Franzosen. Seitdem war sie nur einmal zurück in Vietnam und nun mit einer Reisegruppe. Sie konnte nur noch sehr wenig vietnamesisch sprechen und das wenige, was sie über die Vietnamesen zu sagen hatte, war wenig herzlich. Es muss merkwürdig sein, zu seiner Heimat ein so gebrochenes Verhältnis zu haben und das frühere Zuhause so sehr als Fremde zu bereisen. 

Die 13 Stunden Fahrt waren OK, aber nicht gerade das, was man unbedingt haben muss. Diese Züge hier sind unfassbar laut, fahren extrem unruhig und die Betten sind auch nicht besonders komfortabel. Egal- der Zug war pünktlich und hat uns ans Ziel gebracht in die Königsstadt Hue, in der wir den heutigen Tag verbracht haben. Dazu aber mehr nach dem Abendessen.

Vietnam 2017 – einfach atemberaubend – 02.März an Bord der L’Amour 3 -Teil Zwei


Kurz vor Sonnenuntergang hat unser Kapitän Paradise Island angesteuert, ein Inselchen, wie ein hohler Zahn. Im Inneren befindet sich eine großzügige und hübsch beleuchtete Höhle, deren zwei größte Räume für Touristen geöffnet wurden.



 Ein kleiner Vorgeschmack auf unser noch vor uns liegendes großes Höhlenabenteuer
Und fürs Abendessen durften wir heute sogar etwas Miniwinziges beisteuern: Unser Koch Chien hat uns die Frühlingsrollen rollen lassen 🙂


Alles weitere morgen, nur noch eins und das geht an meine wunderbaren Kinder: Ihr Süßen, alles richtig gemacht!! Ihr habt uns mit Eurem Weihnachtsgeschenk ein so so so tolles Erlebnis ermöglicht!!! Tausend Dank, Ihr seid die tollsten Kinder der Welt und ich liebe Euch sehr!


Und jetzt wird geruht, bevor es gleich wieder was Leckeres zum Abendessen gibt 🙂

Vietnam 2017 –  einfach atemberaubend – 02.März an Bord der L’Amour 3


OK, dass die Ha Long Bucht und die direkt anschließende Bai Tu Bucht wunderschön sind, wusste ich vorher, ABER….. DAS hatte ich nicht erwartet! Diese unzähligen kleinen und größeren, mit knallgrünem Dickicht bewachsenen, von Meer und Wind in bizarre Formen geschliffenen Inselchen sind unfassbar schön. 


Manche Felsformation erinnert an Seychellen, der Stein ist ebenso schwarz, nur nicht so hart wie der seychellische Granit. In anderen Ecken sieht es fast aus, wie in einem norwegischen Fjord, so hoch und steil ragen die Felsen auf, nur der Palmen- und Bambusbewuchs passt nicht nach Norwegen. 


Sobald man die großen Wasserstraßen, die durch die Bucht führen verlässt, umgibt einen türkisblaues Wasser und alles gleicht einer Filmkulisse für „Herr der Ringe“ oder für die Schlusssequenz eines „James-Bond“ – Streifens, wenn die Bösen vernichtet sind und sich James mit irgendeiner Schönheit vergnügt.


Diese wunderschöne Landschaft dann auch noch so genießen zu dürfen wie wir, ist ein wirklich einmaliges Erlebnis und es fühlt sich an, wie Honeymoon ohne den Heiratsstress davor und den Danksagungskartenstress danach 🙂


Unser Boot ist praktisch dreigeteilt: Das hintere Drittel belegt die Crew (Schlafkabinen, Küche und Führerstand), im Mittelteil ist unsere Kabine samt Badezimmer und einem kleinen Innensitzplatz (obendrauf thront das Sundeck) und im vorderen Drittel steht der Esstisch und die Liegen, von denen aus man die vorbeiziehende Natur geniessen kann.
So, nun aber der Reihe nach: 

Gestern nach unserer Ankunft am Hafen und einer extrem gut organisierten und reibungslosen Abwicklung wurden wir an Bord begleitet von Tao, unserem Guide für die nächsten zwei Tage. Sein Englisch ist nicht das das Beste, aber er ist wirklich reizend und hat viel schelmischen Witz. An Bord werden wir versorgt, nein eher umsorgt von drei weiteren guten Geistern, dem Kapitän, seinem Mechaniker und einem Koch, der sich sichtlich freut, wenn’s schmeckt und das tut es bei jeder Mahlzeit. 


Kaum abgefahren gab es erstmal ein 7( in Worten SIEBEN)-gängiges Lunch aus lauter kleinen leckeren Schweinereien. Anschließend mussten wir uns ein Weilchen ausruhen, bevor Tao mit uns die erste Runde im Seekayak gedreht hat. Ein schöner Ausflug, auch wenn Christoph und ich noch leichte Abstimmungsprobleme beim Paddeln haben :-). 


Dafür haben wir an einem kleinen Strand Halt gemacht und dort ein paar Muscheln gesucht und uns von den Sandflies jagen lassen. Darauf folgte – natürlich – ein weiteres Päuschen, bevor wir mit einem Gin Tonic den Abend und das hervorragende x-gängige Dinner einleiten durften. Nach einem Plausch mit Tao, der in wenigen Tagen das erste Mal Vater wird, über Vietnam und die Veränderungen in diesem Land lagen wir für unsere Verhältnisse richtig früh in unserer gemütlichen Kabine. Nur blöd, dass wir die Heizung nicht verstanden haben, denn so wurde es heute Nacht doch ziemlich frisch (Hier ist halt noch Frühling und der Tag war durchweg grau und diesig)


Geweckt wurden wir von strahlendem Sonnenschein und wie schon immer auf den Seychellen, ist Christoph ganz früh aus dem Bett gekrochen und hat den Tagesbeginn an der frischen Luft mit Kaffee, Buch und Kamera begonnen. Ich habe bis 8 geschlafen und wurde mit einem Tee am Bett geweckt! DAS ist Urlaub!! 


Vietnamesische Hühnerbrühe mit fein geschnittenem Fleisch und viel Zitronengras geht auch schon zum Frühstück! So gestärkt haben wir unsere Reise fortgesetzt um in einer anderen Bucht erneut in die Kayaks zu steigen, diesmal für eine größere Runde. Nach unserer Rückkehr wurde unser Boot von einer Fischersfrau angesteuert, die vom Boot aus ihren Familienfang anbot. Christoph – geistesgegenwärtig wenn es um gutes Essen geht, hat ihr spontan ein paar Riesengarnelen, Langusten und Hummer abgekauft. 


Die erste Hälfte wurde uns dann sozusagen als Aperitiv zum Lunch angeboten. Das fand im Anschluss dann nämlich auf einem kleinen Strand statt und bestand aus einem, erneut 7-gängigen Barbecue mit Crevetten, Fischspiesschen, Fleisch und Hühnchen, ausserdem Salat und gebratenem Reis. Dort, an einem eingedeckten Tischchen unter einem Sonnenschirm, Mittag zu essen war unfassbar dekadent und ebenso wild romantisch und schön!


Christoph war sogar noch so tapfer, dass er ins ziemlich frische Wasser gesprungen ist, während ich mich lieber auf einem großen Stein am Strand geräkelt habe :-). ich hab’s ja bekanntlich nicht so mit kühlem Wasser.

Zurück an Bord – wie sollte es anders sein – ausruhen, diesmal auf dem Sundeck. Wir sind beide tief und fest eingeschlafen, was man unserer Haut heute Abend auch ein bißchen ansieht, denn die Sonne hat heute wirklich ganze Arbeit geleistet und uns damit die Ha Long Bay nochmal in einem ganz anderen Licht als gestern gezeigt, weniger mystisch, dafür noch tropischer und grüner.


Fortsetzung folgt…..

Vietnam 2017 – Von Hanoi aufs Boot aus Christophs Blick


So. Wir haben sooo viel gesehen, haben dann zweifelsfrei auch viel gegessen (Qualle schmeckt wie gedacht, nach nix, frittierter Frosch ist eine gute Erfahrung!), sind nach dem Bier auf der Straße ins Bett und hätten auch später aufstehen können als viertel vor sieben. Eine Stunde später werden wir eingesammelt, in einen Luxus-9Sitzer gesetzt (das zickigste Auto überhaupt mit viel Lampen und Holz und Spiegel und mit alles…), sammeln noch andere ein und dann gehts nach Ha Long. Lebensmüde Rollerfahrer, die auf einer Brücke nach Ha Noi rein eine eigene Straße haben, und deshalb noch länger stehen als die Autos, kleine Läden, Reisfelder, und viel Verkehr. Highlight war die Pinkelpause: bei einem Statuenhandel, angeblich arbeiten Behinderte dafür, shipping cost für so’n Buddha nach HH 60€!!!, Toiletten, teure Snacks, Sofortschneiderinnen, unfaßbar professionell. Ich habe an die Versuche auf Mahe gedacht, festzustellen, ob einer noch auf den Flieger kann Richtung Praslin, oder nicht, oder auch nur zu checken, ob eine Reservierung vorliegt…. Oder die Probleme in Deutschland bei der Organisation einer funktionierenden Bahn… Die Vietnamesen handhaben einige Dinge nach dem Gefühl, wie Fahrtrichtung oder Ampeln, in anderen Dingen sind sie unglaublich zielgerichtet und Service-orientiert. 


So auch in Ha Long, kümmern sich um alles, vergessen nichts, und bringen uns auf unser Schiff, zwei Langnasen mit vier Leuten Besatzung, und nach Bezug einer Kabine der Extraklasse gehen wir auf unsere Außenliegen, lassen uns losschippern, und genießen nach getanem Müßiggang ein hervorragendes Lunch. 


Am Nachmittag dann zwei Stunden Kajak-Exkursion mit Höhle und Strandbesuch und Muschelnsammeln, ein Traum. Nun wurde kurz geruht, ich werde morgen baden gehen (15 Grad sind 15 Grad). Es gibt gerade GT und für mich Dosenbier Marke Tiger, seit 1932 wir dieses leckere Lager gebraut. 


Das Programm für den Rest eines wunderbaren Tages, voller Gedanken an die, die uns dies ermöglicht haben, ist in etwa klar: Dinner mit Rotwein aus Chile, und an einem so romantischen Ort die Zweisamkeit genießen, und, ja wirklich, die Anstalt nicht einmal gedanklich streifen…. Kuss an Euch! C